Knapp ein Jahr hat der Heeressportverein Bruckneudorf im Schulterschluss mit dem Dachverband ÖHSV nun darauf hingearbeitet, diese Veranstaltung entsprechend zu organisieren und abzuwickeln. Die Grundidee dieses Bewerbes ist es, das sportliche Weitdistanzschießen in Österreich zu fördern und weiter zu etablieren. Angelehnt an den internationalen Regeln für das sogenannte F-Class und Bench Rest Schießen, hat man einen Bewerb ausgeschrieben, auf dem sitzend von Tischen und mit entsprechenden Auflagen digitale Zielscheiben in der Entfernung von 700m beschossen wurden.

Der erste Ring der Zielscheibe – das X – hat einen Durchmesser von 7,62 cm, die 10: 15,24cm, die 9: 30,48cm – so geht das bis zur 5 mit einem Durchmesser von 121,9cm – ab dann wird ein Treffer dieser sogenannten MR-1FC Scheibe nur mehr mit 0 gewertet. Gewertet wurden 10 Schüsse, wobei die Herausforderung vor allem auch darin bestand, dass die Schütz*Innen nur maximal 5 ‚Sighter‘ Probeschüsse antragen durfte, um das Gewehr für die Wertungsserie richtig ‚einzustellen‘. Probeschüsse und die Wertungsserie mussten in 20 Minuten inklusive Einrichtung der Waffe abgegeben werden. Die Teilnehmer*Innen hatten freie Kaliberwahl bis maximal 8mm, keine Beschränkungen bei Abzugsgewicht und Zielfernrohrvergrößerung – einzig eingeschränkt war das Gewicht der Vorderschaftauflage mit max. 5,5kg.

Das international etablierte digitale Trefferaufnahme System ‚Shotmarker‘ (aus Kanada kommend) besteht im Ziel aus 4 Mikrofonen die den Durchflug des Geschosses ‚hören‘ und an einen kleinen Rechner am Rahmen übermitteln, der die Lage berechnet und per Funk bis zu 2km an einen Empfänger im Zielbereich übermittelt. Jeder Schießtisch war mit einem Tablet ausgestattet, der mit dem Empfänger verbunden ist, auf welchem die Treffer verfolgt werden konnten. Von diesen Systemen hatte der HSV Bruckneudorf zum Wettkampf 7 Stück im Einsatz, womit sich die Trophy aufgrund der formalen Schießzeit auf der Schießbahn I des TÜPl Bruckneudorf auf maximal 50 Schütz*Innen exklusive Backupplätzen beschränkte. Alle Startplätze waren aufgrund des großen Interesses vergeben.

Um 10h starteten die ersten Schütz*Innen bei herausfordernden Wetterbedingungen. Wind von 0,5 bis 5 m/s mit Böen bis zu 15 m/s aus WSW (von links zum Ziel) – immer wieder Regen, teilweise sogar stark – machten diese ohnehin schon sportliche Herausforderung nochmal so richtig sehr fordernd. Der richtige ‚Windcall‘ – das Lesen des Windes von der Feuerlinie bis ins Ziel – ist letztlich das Entscheidende beim Long Range Schießen.

Umso beachtlicher, dass der Gewinner der Pannonia LR Trophy 2024 – Werner FRITZ vom HSV Wiener Neustadt – 99 Ringe (von maximal 100) erzielt hat. Der Streukreis seiner Treffer im Ziel betrug dabei nur 13,1cm! Den 2ten Platz belegte Michael KORNFELD vom HSV Bruckneudorf mit 98 Ringen und Platz 3 erging an Josephine KARNER (HSV WN) mit 97 Ringen. Einige Schützen mussten abbrechen, weil sie nicht nach dem 3ten Probeschuss auf der Scheibe waren, und einige Schützen sind wetterbedingt gar nicht angetreten. In Summe waren letztlich 40 Schütz*Innen in der Wertung.

Der Mannschaftspreis – der Wanderpokal ‚die große Hülse‘ – erging an das Team HSV Wiener Neustadt 1 (FRITZ Werner, JURINA Raimund, LINNER Josef). 2ten Platz in der Mannschaftswertung belegt das Team HSV Bruckneudorf 2 (IZMIR Marcus, KORNFELD Michael, NYIKOS Hermann) und Platz 3 das Team HSV Bruckneudorf 1 (GOTTHARD Dietmar, DRESCHER Werner, HARETER Markus).

Auf der Schießbahn wurde ‚nur‘ geschossen, Aufenthalt für die Schützen war im Schützenhaus des HSV BN gleich neben der Kaserne. Zwischenergebnisse wurden von der Wettkampfleitung permanent aktualisiert und so war den ganzen Tag für Spannung gesorgt. Vier große Sponsoren hatten auch die Möglichkeit sich entsprechend zu präsentieren. Einer davon – ein Catering Betrieb – sorgte auch für die kulinarische Begleitung von der Früh bis abends. Die Siegerehrung wurde nach einem erfolgreichem Wettkampftag um 15:30 zelebriert. TÜPl Kommand Oberst Markus ZIEGLER ließ es sich nicht nehmen, die Medaillen, Urkunden und Preise persönlich zu übergeben bzw. gemeinsam mit dem HSV BN Schießen Sektionsleiter bzw. Oberschützenmeister ADir Johann HUSZAR zu gratulieren.

Die meisten Schützinnen und Schützen blieben – obwohl teilweise weit angereist – bis zum Ende um 19 Uhr. Das positive Feedback war gewaltig und die Freude und Begeisterung in den Augen aller Teilnehmer und Veranstalter auf einen Blick zu ersehen. Rund 25 Mitglieder*Innen des HSV Bruchneudorf haben die erste Pannonia Long Range Trophy möglich gemacht. Gut 1.000 Stunden oder fast ein halbes Personenjahr in Summe wurden zeitlich investiert! Mastermind und LR Verantwortlicher des HSV BN Marcus IZMIR zitiert: „Ich habe doch schon einige Veranstaltungen in meinem Leben organisiert, aber bisher noch keine, wo JEDER – in diesem doch recht großen Team – mit so viel Herzblut und Selbstverständlichkeit sich eingebracht und immer mit einem Smile mitgewirkt hat. Dies und die Begeisterung auch aller Schützinnen und Schützen war ein wunderschönes Erlebnis! Sportliches Weitdistanzschießen in Österreich hat eine Zielgruppe und wir haben wirklich Talente vorzuweisen, die entsprechend zu fördern sind.“

OSM ADir Johan HUSZAR: „Wir werden als HSV Bruckneudorf unseren Beitrag dazu leisten unseren Talenten in Österreich eine Rahmen zu bieten, den Sport auszuüben und besser zu werden. Wir werden uns außerdem dafür einsetzen, unsere begabtesten Schützinnen und Schützen über unsere Landesgrenzen hinweg bekannter zu machen.“

Schirmherr der Pannonia Long Range Trophy, HSV Bundesfachwart Oberst Michael BLAHA, ist mehr als begeistert: „Wir arbeiten an der Fortsetzung!“

Ergebnisliste Einzelwertung
Ergebnisliste Mannschaftswertung

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